Der westliche Landkreis Sorau

Der Jagdstern der Standesherrschaft Forst - Pförten

Das bis 1945 im Besitz der Familie v. Brühl befindliche riesige Waldgebiet erstreckte sich zu beiden Seiten der Neiße. Westlich der Neiße gehörten die Wälder zwischen Koyne, Preschen bis Jerischke dazu,  östlich des Flusses begann der Wald  südlich von Ögeln und zog sich bis in die Höhe von Triebel hin. Mit einer Größe von 62.000 Morgen (15.500 ha), davon 60 000 Morgen reiner Kiefernbestand, ein einmaliges Stück Natur, dessen Spaziergänge/Fahrradtouren auch heute noch großen Erholungswert bieten, weil der Wald gut bewirtschaftet und gepflegt wird. Inmitten des trockenen, sandigen Bodens gab es jedoch eine urwaldähnliche, morastige Stelle südwestlich des Sterns gelegen, genannt die Karauschen. Etwa 1,50 m hohes Farnkraut bedeckte hier uralte, bereits abgestorbene und umgestürzte Eichen, deren Wurzeln aus dem Boden ragten. An dieser Stelle war es sogar im Sommer angenehm schattig und kühl. Besonders Kinder gruselten sich hier trotz Sonnenscheins, so erzählten es mir Zeitzeugen. 

  • Kohlegrab.Pförten_1

Übersicht über den Waldbesitz der Familie v. Brühl bis 1945 (Quelle: Friedemann Tischer aus dem Landesarchiv Sachsen/Anhalt)                              Zur Erklärung: "K" bedeutet die Mächtigkeit des Kohleflözes, "TF" = Tiefe der Bohrung, "leer bis" = bis zu dieser Tiefe keine Kohle angetroffen

Dieser für die Standesherrschaft wertvolle Besitz wurde durch zwei Oberförster- und 15 Revierförstereien betreut.  Die Oberaufsicht besaß der Gräfliche Forstmeister, eine Funktion mit hohem Ansehen. Etwa 45 Förster/Jäger und ca. 20 ständige Waldarbeiter waren  hier tätig. Aufgrund geringer Bodenqualität/ Niederschlagsmenge war die Kiefer hier vorherrschend (ca. 90 %). Fichten und verschiedene Laubgehölze wuchsen nur in der Näher morastiger Flächen (Karauschen). Ein Großteil des geschlagenen Holzes wurde als Bau-oder Grubenholz in den Raum Berlin, Spremberg, nach Schlesien und in das Ruhrgebiet verkauft.

In der folgenden Karte ist auch die Waldeisenbahn eingezeichnet.

Die Waldungen der Standesherrschaft Brühl vor 1945 Karte: Frank Henschel



























Ab dem 17. Jahrhundert kam in Deutschland die Parforcejagd in Mode. Jagdhunde wurden auf die Fährte von Hirschen, Füchsen, Wölfen und Wildsauen geführt, die ihrerseits die genannten Tiere jagten. Sie rissen das Wild nicht, sondern hetzten es letztendlich zu Tode. Die Jagdgesellschaft folgte den Hunden zu Pferde. Ein Jagdstern erleichterte diese Parforcejagd und war daher auch im deutschsprachigen Raum beliebt. Die meisten dieser Anlagen, die es heute noch gibt, wurden im 18. Jahrhundert von den jeweiligen Grundbesitzern geschaffen. Auch Heinrich v. Brühl fügte sich dieser Mode und ließ eine Schneisen-Anlage mit radial angeordneten Wegen, die auf einer Lichtung zusammengeführt wurden, ab 1743 anlegen. Dieser war einer der umfangreichsten Jagdsterne damaliger Zeit und soll jenem von Schloß Moritzburg nachempfunden sein.

Der Pförtener Stern, lag – berücksichtigt man die Entfernungen zu Forst, Teuplitz, Läsgen, Rotfelde/ Pockuschel und Drahthammer - recht zentral. Die Entfernungen zu den genannten Orten waren in etwa gleich. Von Pförten sind es etwa sieben Kilometer. Die Wege zum Stern sind heute noch über google-earth gut erkennbar und teilweise mehr oder weniger gut - wegen des feinen Sandes - befahrbar. Nur die ehemalige Bebauung auf der Lichtung sucht man heute vergeblich.

Kartenausschnitt Stern Pförten
























Vom Pförtener Stern zweigten folgende acht Alleen ab: Forster Allee, Pförtener Allee (Auerhahnbalz-Allee), Hammer Allee,  Pockuschler Allee, Teuplitzer Allee, Klein Bademeuseler Allee, Groß Bademeuseler Allee und Tisch Allee. Der Forster Allee wird nachgesagt, dass man vom Stern aus den Turm der etwa 8,5 km entfernten Forster Stadtkirche sehen konnte. Weitere Wege, sogenannte Parallelflügel (u.a. Töpferflügel Neisshammer- Flügel, Neisshammerweg - Flügel, neuer Muskauer Straßenflügel, Meilerberg - Flügel erstes und zweites Feuergestell, Alt-Triebeler - Weg, sowie die alte Teuplitzer Handelsstraße), ergänzten das Wegesystem und erleichterten die Aufteilung in die einzelnen Jagen.

Postalisch war der Stern dem Dörfchen Leipe (nördlich vom Stern, heute Wüstung) zugeordnet.

Der Stern war mit einem architektonisch vielleicht einmaligen  Jagdhaus,  mit einem Forsthaus sowie Nebengebäuden bebaut.

  • Gräfliches Jagdhaus am Stern Foto: Christine Frankenberg
  • Jagdhaus der Familie Brühl Foto: Christine Frankenberg
  • Gräfliches Jagdhaus am Stern Foto: Frank Henschel
  • Forsthaus am Stern, Förster Redlich Foto: Rosa Gebauer

Das private Brühl´sche Forsthaus wurde um 1800 erbaut. Es bestand aus einem großen Raum, und einer Küche. Über dem ebenerdigen Bau aus Steinsockel, erhob sich ein kegelförmiges Rohrdach, das von vier spitzbogigen Gauben und zwei Steinkaminen unterbrochen wurde. Eine der Gauben diente gleichzeitig als Tür. Bis zum Ende des II. Weltkrieges war es noch gut erhalten und innen modern eingerichtet (Quelle: Sorauer Heimatblatt).

Viele herrschaftliche Jagdgesellschaften fanden hier ein stimmungsvolles Ende. Die gräfliche Familie lud das gesamtes Forstpersonal der Standesherrschaft, einschließlich deren Ehepartner, zum Festschießen ein. 

Jagdgesellschaft am Stern um 1920 Foto: Heinrich Rösler

















Jagdgesellschaft am Stern um 1930 Foto: Christine Frankenberg


















In unmittelbarer Nähe des gräflichen Forsthauses stand ein weiteres, öffentlich zugängliches Forsthaus, in dem ein bei der Standesherrschaft angestellter Förster/Waldwärter mit seiner Familie wohnte. Seine Aufgaben erstreckten sich von der Hege und Pflege der Wildtiere über Reparatur von Scheunen/Zäunen bis hin zur Schädlingsbekämpfung. Hilfskräfte unterstützten ihn bei der Ordnung im Waldgebiet. 

Um 1900 lebten hier Franz Redlich und seine Schwester Hermine.

Das Historische Ortslexikon für die NL gibt folgende Besiedlung für den Stern an:

1818 = 3 Personen und eine Feuerstelle;     1840 = 4 Personen und ein Wohngebäude; 1864 = 13 Personen und drei Wohngebäude 

Ein erstes einfaches Forsthaus soll es schon im 17. Jahrhundert hier gegeben haben. Das Forster Wochenblatt lokalisiert in einem Artikel aus dem Jahr 1926 den Standort genauer: 
...Gebäude an der Ecke der Einfahrt zum gräflich Brühlschen Tiergarten......  Weiter heißt es: Ein vielbeliebter Ausflugsort war das mitten im Walde zwischen Forst, Teuplitz, Pförten und Pockuschel…..gelegene Forsthaus Stern.  Vor mehr als fünfzig Jahren und bis zum Ausbruch des großen Weltkrieges, ganz besonders zu der Zeit, ehe die Halle-Sorauer Eisenbahn, sowie die Bahnen nach Weißwasser und Guben in Betrieb kamen, herrschte hier ein reger Verkehr. Beeren- und Pilzsucher sowie Sonntagsausflügler zu Fuß und mit Kutschwagen waren ständige Gäste, denn Vater Redlich sorgte stets für gute Getränke. Auf dem grünen Rasenplatze unter den beiden schattigen Eichen und in der schönen Fliederlaube machte es sich jeder ….  gemütlich. Die Arbeiter aus Läsgen,
Pockuschel, Niewerle  und Drehne kamen zu dieser Zeit in Scharen des Montags nach Forst zur Arbeit und kehrten sonnabends wieder nach Hause. Auf dem Rückwege wurde bei Vater Redlich Rast gemacht und in dem geräumigen Gastzimmer zog sich eine gemütliche Unterhaltung bisweilen recht lange hin......

Es dürfte wohl kaum an einem anderen Platz solche Vielfalt von Geweihen aller Arten angehäuft sein, wie in den Wohnzimmern und auch im Hausflur. Denn in den 130 Jahren ist so viel angesammelt worden, daß die Wände bis auf das letzte Plätzchen besetzt sind. Auch unsere heimischen Vögel aller Arten sind in ausgestopftem Zustande reichlich vertreten. Selbst Kaktusbäume und sonstige Pflanzen fehlen nicht. Ein Kronleuchter von Geweihen hängt an der Decke und verschiedene Schnitzereien verschönern die Räume.

In ihrer Einsamkeit waren Redlichs immer liebenswürdig und fesselten die Besucher mit ihren Erzählungen, sodaß sich die alten Naturfreunde immer wieder dorthin sehnten…..

Mehrfach lud der Graf Brühl das gesamte Forstpersonal der Standesherrschaft zum Festschießen auf dem Stern ein. So fanden sich stets eine stattliche Anzahl junger wie älterer Grünröcke mit ihren Angehörigen aus allen Richtungen … auf dem schön gelegenen Festplatze ein. Sie wurden von dem Standesherrn und seiner Familie begrüßt und mit Hörnerklang wurde das Festschießen, bei dem es viele Ehrenpreise zu erringen gab, eröffnet. Beschlossen wurde ein solcher Tag in heiterer Geselligkeit im Gastzimmer und auf dem Hof des Forsthauses, wobei die Redlichs als umsichtige Gastgeber walteten. 

1926 starb Franz Redlich an Lungentuberkulose. Im Nachruf schrieb die Zeitung: .... Drei Generationen der Familie Redlich haben auf dem „Stern“ in treuester Pflichterfüllung ihr Leben zugebracht; der Großvater des vor kurzem verstorbenen Franz Redlich hatte Ende des 18.Jahrhunderts als Wald- und Tiergartenwärter sein Amt angetreten. Dieser hatte auch die beiden schattenspendenden Eichen angepflanzt, die vor zwei Jahren wegen der elektrischen Hochspannungsleitung nach Sommerfeld aus dem Wege geräumt wurden....  Diese Freileitung war notwendig geworden, um Pockuschel, eventuell auch Leipe und Teuplitz, elektrisch versorgen zu können. Mit einiger Wahrscheinlichkeit sind die Forsthäuser am Stern ebenfalls um 1924 an das E-Netz angeschlossen worden

Heute sind von beiden Forsthäusern kaum noch Spuren zu finden, höchstens einige Mauerreste sowie Scherben, auch einen Brunnen, der zum öffentlichen Forsthaus gehört haben könnte.

Scheune am Stern

Hier am Stern befand sich die Hauptfutterstelle des Waldes. In der Scheune lagerten Heu, Kartoffeln, Rüben, Früchte, Kastanien und Eicheln. Vieles wurde mit der 1923 eingeweihten Waldeisenbahn, einer Schmalspurbahn, herangeschafft.

Veröffentlichung im Forster Tageblatt 1923

Zum Bau dieser Waldbahn fand Herr F. Tischer nachfolgende Dokumente in den Akten des ehemaligen Staatsarchivs Potsdam.


Mauerreste einer Laderampe der Schmalspurbahn 2017 Foto: Sammlung Frank Henschel

Über die Länge der Bahn geben polnische Quellen  41 Kilometer an, auch dass die Bahn 1963 stillgelegt worden sein soll. Der Heimatforscher F. Tischer fand eine Länge von 39,5 km heraus (s. Karte oben)Letztendlich betrug die Bahn-Trasse 47 km (Quelle: Monografie deutscher Landkreise II, Landkreis Sorau, 1925,). Die Spurweite betrug 600 mm. Zum Einsatz kamen sogenannte Brigadeloks. Der Lokschuppen und die Reparaturwerkstatt lagen auf dem Gelände des Sägewerkes Läsgen. (Quelle:  Kristian Schmidt: Forster Jahrbuch 2019/2020)

Westlich des Waldgebietes reichte das Schienennetz bis an den Stadtrand von Forst-Berge heran, nördlich bis in die Nähe von Ögeln. Im Osten der Waldungen führte die Strecke nahe am Forsthaus Pockuschel/ Rotfelde vorbei und endete südlich von Thurno.

Haltestellen an markanten Punkten: u. a. Stern, Sägewerk Läsgen, Roggaische Mühle, auch an den Forsthäusern, sorgten für den Holz-Abtransport sowie für die Futterversorgung der Waldtiere.

Zur Erstausstattung der Bahn sollen zwei von Orenstein & Koppel gelieferte zweiachsige Dampflokomotiven (Fabriknummer 9924 und 9925 aus dem Baujahr 1922 gehört haben (Quelle: F. Tischer)

Lok der Pförtener Schmalspurbahn Quelle: Friedemann Tischer (Weißwasser)


Wagen der Pförtener Schmalspurbahn Quelle. Friedemann Tischer (Weißwasser)

Nach Informationen eines Einwohner aus Zary sollen die Schienen der Brühlschen Waldbahn 1954 entfernt und zum Streckenausbau einer Wald-Bahn im Südosten Polens wiederverwendet (Bieszczadska Kolejka Lésna) worden sein. Nach einer anderen polnischen Quelle soll die Brühl´sche Bahn 1963 stillgelegt worden sein. Konkretere Hinweise fehlen. (Quelle: K. Schmidt, Forster Jahrbuch 2019/2020) 

Aufmerksame Wanderer finden noch heute Reste von gemauerten  Laderampen im Wald. 

Fotomontage - Schienen/aufgeschütteter Damm im Pförtener Wald 2017 Foto: Sammlung Frank Henschel



















Zu bestimmten Tageszeiten lockte der Förster das Wild zum Futterplatz. Mittels eines Stück Holzes klopfte er auf einen Kupferkessel. Kurz nach diesem Signal strömten aus allen Teilen des Waldes Wildschweine und auch Rotwild in Richtung der Futterstelle.                An einer in der Nähe befindlichen Tränke konnten sich die Tiere durch Berühren ihrer Schnauze an einer Vorrichtung selbst bedienen. 

Fütterung am Stern Foto:Rosa Gebauer, 1939














Etwa 50 Meter vom Forsthaus Stern entfernt betrieb der Triebeler Imker-Verein eine Bienenzuchtstelle.  Brühl erlaubte hier, dass Aufzuchtkästen aufgestellt wurden. Das war mit ein Grund, dass in den dreißiger Jahren viele Imker der Umgebung zu Züchtern wurden und die Imkerei einen gehörigen Aufschwung erlebte.

Quelle: Sorauer Heimatblatt 08/1960













Zwischen den Wegen Klein Bademeuseler Allee, Pockuscheler Allee und Teuplitzer Straße lag bis 1945 das mit einem Holzzaun umfriedete Gebiet des Tiergartens. Dieses schloss auch den Wunzenteich mit ein. Südlich reichte der Tiergarten bis an die Forst-Sorauer Eisenbahnstrecke. Das etwa 3 x 3 Km große  Areal war mit verschiedenen Toren versehen (Forster Tor,  Erlenholzer Tor,  Schimmel Tor,  Pockuscheler Tor, Alt Triebeler Tor. 

Der Tiergarten bestand bis 1945 vorwiegend aus Mischwald, wobei Kiefern jedoch vorherrschten. Viele heimische Vogelarten, sowie Rot- und Auerwild fühlten sich hier wohl. Es gab sogar einige weiße Dam-Hirsche. Schwarzstörche waren um das morastige Gelände des Wunzensees anzutreffen. Nach Zeitzeugenberichten soll sich hier sogar der einzige Horst für Schwarzstörche im Kreis Sorau befunden haben. Bis in die 1940er Jahre hinein wurde er noch alljährlich besetzt. Ebenfalls hier heimisch waren Milane und Fischadler.

Forsthaus Pechofen Foto: Sammlung Pehla

















Für die Öffentlichkeit galt strengstes Betretungsverbot. Am Zaun war zu lesen: „Für Fremde gesperrt“So behutsam der Waldwärter mit Tieren umging, so raubeinig konnte er gegenüber ungebetenen Gästen sein, die heimlich über den Zaun kletterten. Solche Besucher störten nur die scheuen Tiere an ihren Brut- oder Futterstellen.

Im Tiergarten selbst gab es ein weiteres Forsthaus, genannt Forsthaus Pechofen. Es stand nordwestlich des Wunzensees und trug seinen Namen wohl aufgrund einer im frühen 18. Jahrhundert hier vorhandenen Pechbrennerei. 

Die russische Armee war Mitte Februar 1945 bis zum Forster Stadtteil Berge (östlich der Neiße) vorgerückt und wartete bis Mitte April auf personellen und materiellen Nachschub, um über die Neiße übersetzen zu können. In diesen Wochen waren die Menschen im Kreis Sorau vielen Repressalien und Übergriffen ausgesetzt. Hier im Waldgebiet gruben die Soldaten Unterstände. Besonders der Stern war wegen seiner Lage ein bevorzugter Ort. Zeitzeugen berichten, wie sogenannte Stalin-Orgeln (Mehrfach-Raketenwerfer) an manchen Tagen ununterbrochen in Richtung Forst feuerten. Südöstlich von Marienhain, nordwestlich des Sterns, wurde sogar ein provisorischer Landeplatz angelegt, der heute noch auf google earth sichtbar ist.

Heute erinnert kaum noch etwas an den einst beliebten Jagdstern. Der Wald wird bewirtschaftet, auch stetig aufgeforstet. Regelmäßig finden sich Hinweise auf Wasserstellen/Hydranten. In der jüngeren Vergangenheit gab es Waldbrände. An einen dieser Brände erinnert eine Tafel an der Pförtener - Forster Chaussee (Waldbrand 3.-4. August 1982). Über den großen Waldbrand vom 10. Juli 1934,  dem  ca 3 000 Morgen der Standesherrschaft zum Opfer fielen, habe ich im Kapitel Teuplitz berichtet.

Wege am Stern 2014 Foto: Privat



 An zwei Gedenksteine im Pförtener Wald sei an dieser Stelle noch hingewiesen:

- Kallenbach-Denkmal

Es erinnert an den 1878 an dieser Stelle ums Leben gekommenen gräflichen Jäger Kallenbach. Dieses Denkmal steht unweit der bekannten achtästigen Hexenkiefer (Chaussee Brody - Proszow) und  wurde im September 2015 von Frank Henschel, Frank Owczarek (beide Forst) sowie Tomasz Niemiec (Brody) wieder hergerichtet (Quelle: www. kulturwege-forst-lausitz.de)

  • Standort Grafenkreuz Karte: Frank Henschel
  • Historische Aufnahme vom Grafenkreuz Foto: Frank Henschel
  • Wiederhergestelltes Grafenkreuz nördlich von Brody 2016
  • Standort Hexenkiefer und Kallenbach-Denkmal Karte: Frank Henschel
  • Lehrer Neumann und Nowag am Kallenbach-Denkmal 1938 Foto: Sammlung Kommol
  • Kallenbach-Denkmal 2015

- Grafenkreuz

Nordöstlich von Pförten, kurz vor dem Dörfchen Kohlo und direkt auf der Grenze zum Kreis Guben gelegen, befand sich die Schäferei Neusorge. Im Jahr 1856 ereignete sich hier ein Unglück, das Friedrich August v. Brühl (19.11.1791-25.5.1856), einen Enkel des Ministers, traf. Brühl war bei schönem Maiwetter unterwegs, um den Zustand seiner Felder im Raum Kohlo zu inspizieren. In der Nähe der Schäferei Neusorge, etwa 5 km nordöstlich von Pförten, scheute plötzlich sein Pferd aus unbekanntem Grund und ging durch. Dabei warf es seinen Reiter ab. Dieser stürzte unglücklich und wurde vom dortigen Schäfer gefunden, der den Grafen vorsichtig auf Stroh bettete und ihn auf kürzestem Weg mit seinem Bauerngespann nach Pförten fuhr. Doch trotz dieser schnellen Hilfe überlebte v. Brühl den Unfall nicht. Er starb wenige Tage später an den Folgen des Sturzes. 
Die gräfliche Familie gab dem Schäfer die Schuld, weil er den hohen Herren nur auf Stroh und nicht auf ein Federbett gelegt hatte. Sie meinte, die Erschütterungen auf dem Strohlager des Fuhrwerkes hätten maßgeblich zu seinem Tod beigetragen. Fortan wurde es dem Schäfer verboten Gänse zu halten. Jedenfalls stellte man um 1890 zum Gedenken an diesen Unfall an der Schäferei Neusorge einen Findling mit einem Metallkreuz, dem sogenannten Grafenkreuz, auf. Der Findling soll laut dem letzten Pförtener Lehrer,  August Neumann, aus dem Tiergarten stammen. Der desolate Zustand des Gedenksteines wurde ebenfalls von engagierten Mitstreitern 
Tomasz und Marzena Niemiec, Krzysztof Nowecki, Artur Miskiw (alle Brody), Hagen Pusch, Birgit Eichler, Frank Owczarek, Frank Henschel (alle Forst) und Paul Wernitz aus Tschernitz 2016 wieder beseitigt. 
(Quelle: www. kulturwege-forst-lausitz.de)

Weitere Informationen auch auf:  http://www.kulturwege-forst-lausitz.de

Weitere Fotos zu Brody und Umgebung:  https://de-de.facebook.com/BrodyPfoertenVirtualMuseum